04 Januar 2008

hochzeitsthemen

hallo!

ja, ich finde auch toll, wenn ich von euch beiden urrrrr-bloggern höre, äh pardon: lese. :-)

@isabel: das ist ja komisch, dass du findest, dass meine hochzeit ein affront meiner mutter gegenüber ist, soweit ich meine mutter nicht informiere, dass ich heirate. ich muss zugeben, ich wollte meiner mutter schon viele male erzählen, dass ich heirate. ich weiß nämlich, dass sie das interessiert. ich weiß (leider) aber auch, unter welchen gesichtspunkten es sie interessiert.

zu diesen gesichtspunkten gehört nur ganz eventuell, ob @deepthought ein netter typ ist oder nicht. das kann sie nur aus ihrer sicht beurteilen, und gottseidank findet sie dt nett und wird keine anderen ansprüche oder tiefergehenden urteile äußern.

zu den gesichtspunkten, unter denen meine mutter hingegen über die hochzeit nachdenken würde, würde gehören:


  • hat er geld?

  • wie sichert man das familienerbe gegegenüber dem zugriff des ehepartners?

  • etc.



da meine mutter irgendwie immer zwischen den ernsten und den trivialen themen springt (und anscheinend keinerlei unterschied zwischen beiden themen entdecken kann), würde sie auch unter folgenden gesichtspunkten an die hochzeit herangehen:


  • macht ihr eine hochzeitsreise?

  • zieh bitte was hübsches an!

  • schade, dass du so zugenommen hast!



ich persönlich habe einfach überhaupt keine lust auf die zuletztgenannten punkte. das sind und bleiben meine ganz persönlichen entscheidungen, und die sichtweisen meiner mutter rücken diese themen schon in ein licht, in dem ich selbst sie überhaupt nicht sehen möchte!

die erstgenannten punkte sind hingegen ihr bier und natürlich mache ich nichts, um ihre finanziellen gedanken zu ruinieren. durch eine heirat wird kein familienerbe gefährdet, da das erbe beim erbenden ehepartner verbleibt - auch während der ehe. und dass er kein geld hat, das wissen wir - dass meine mutter das vll. anders bewerten würde als ich, oder gleich, oder keine ahnung wie, ist hinnehmbar und da kann sie von mir aus was drüber sagen, ich werde es schlucken könen.

aber jetzt mal weg von den beispielen, die übrigens natürlich alle von mir stammen und somit allein meine ängste widergeben (aber glaubst du wirklich, @isabel, dass ich meine mutter so falsch einschätzen kann, dass ich hier nur horrorgeschichten erzähle? ^^):

das vergangene jahr war das jahr der abstinenz von meiner mutter.

ich habe nicht gejammert, weil ich ein jammerlappen bin, sondern weil etwas verloren zu gehen drohte, was vielleicht nicht wiederzufinden ist, als ich diese abstinenz durchzuhalten versucht habe! weißt du denn nicht, was einem verlorengehen kann, wenn man den kontakt abbricht / auf ein nullum reduziert? isabel!

die vertrautheit geht verloren, und fremdheit ist der raum, in dem sich das misstrauen und die distanziertheit vergnüglich ausbreiten.

ich wollte diese beiden negativen elemente meiner abstinenz zwar nicht, aber ich wusste, dass etwas passieren würde in mir drin. und das ist nun geschehen (wobei ich mich frage, ob ich nicht schon immer misstrauisch meiner mutter gegenüber war). ich bin einfach nicht mehr auf einem level mit meiner mutter. ich werde ihr ganz sicher nichts über meine hochzeit erzählen, weil es für mich nicht mehr in frage kommt, dass sie dazu ihren senf abgeben darf.

das letzte mal, wo meine mutter ihren senf abgegeben hatte, war im vergangenen winter gewesen. damals hatte ich doch ziemlich große probleme mit meinem praktikumsjob bei ei. sie sagte, dass ich doch mein studium abbrechen sollte und das praktikum bei ei in den wind schießen sollte. ich habe gefühlt, dass sie mir das alles nicht zutraut. und ich hatte das gefühl, sie vermutete die ursache meiner streitigkeiten bei ei in meiner art, die bei ihr selbst ja auch immer wieder auf ungnade stößt.

das war einfach mal wieder so ein stoß in die rippen, isabel, der mich veranlasst hatte, mich zurückzuziehen von meiner mutter.

schon meine herzprobleme, die 2006 im dezember auftraten, habe ich ihr erst erzählt, als sie sich wieder verflüchtigt hatten.

isabel: die zeien haben sich geändert.

ich bin nicht mehr das kind, das seiner mutter einen gefallen schuldet. ich bin sine, schuldbeladen (wegen der vielen gefallen, die ich meiner mutter doch alle hätte tun können... ;-)) womöglich, aber sine. ich bin endlich erwachsen. mein krankes verhältnis zu meiner mutter hat sich ein bißchen gebessert, und so kommt es eben nicht mehr in frage, mich von meiner neuen position wieder wegzubegeben und die privatheit meiner hochzeit mit meiner mutter zu teilen.

@matilda:

die unfähigkeit, über kummer zu sprechen, kann ich verstehen. ich hatte anlässlich meines früheren liebeskummers gelernt, auch das unsägliche irgendwie in worte zu fassen. aber als damals mein vater gestorben war (was lange ja vor meiner forums-liebeskummer-zeit war) hatte ich auch noch nicht die worte und auch nicht das bedürfnis, es zu besprechen, gehabt.

trotzdem hier eine mahnung: dieser blog ist für das unsägliche gedacht!!! also falls du es mal versuchen magst, dann fass doch mal bitte ein überhaupt nicht leichtes posting ab. wir machen hier alle keinen ringelpietz mit anfassen. das ist ein problemlösungs-blog, matilda...!

wegen des kindest freue ich mich, dass du bald so weit bist. wenn ich mir überlege, dass dein kind im märz zur welt kommt, dann habe ich dazu eine assoziation, die aber nicht verbindlich zu sein hat (wie doch alles, was ich denke, bloß meine meinung ist...): ich sehe es an unserem eigenen hochzeitsdatum ende januar: es ist angenehm, in der rauhen zeit nach weihnachten ein schönes datum zu haben, auf das man hinarbeiten kann.

will sagen: es ist bestimmt schön, dass dein kind im frühjahr geburtstag hat. zwar haben mütter gemeinhin selten probleme, sich über wasser zu halten und an dingen festzuhalten, da die verantwortung zwar anstrengend sein mag, aber auch ein festes band ist, an dem man über manche persönliche klippe gelangt. aber dennoch ist es doch in meiner vorstellung eine schöne sache, wenn man sich im kalten januar und februar auf ein schönes datum freuen kann.

jach, und die frage, ob ich mit der hochzeit meine vergangenheit ablege...:

selbstverständlich. ich meine: nein, ich werde nicht meine ganze vergangenheit abstreifen. aber meinen nachnamen gebe ich so gerne auf, dass die verbindung zu zumindest einigen mit meinem namen verbundenen problemen der vergangenheit durchaus für mich zu erkennen ist und ich genau weiß, dass ich den wunsch habe, dass mein stalking-exfreund und von mir aus auch die ganze welt den faden zu mir verliert.

es ist ein kleiner und auch eher frommer wunsch. natürlich weiß ich, dass im ernstfall eine namensänderung keine sicherheit vor meinem stalking-ex verspricht.

aber ich habe schon andere dinge mit weniger starken hilfsmitteln hinter mir gelassen. also ich meine: ich habe es für mich persönlich geschafft, viele dinge zu verarbeiten, sie in der vergangenheit zu lassen, sie in ihren auswirkungen zu begrenzen. meine hilfsmittel waren blumen, die ich mir gekauft habe, wenn es mir schlecht ging und ich keinen mut mehr hatte. oder sport. oder whatsoever!

ich sehe die namensänderung als ein plötzliches geschenk. ich werde sie annehmen auf meinem weg fort von einigen meiner ängste. warum auch nicht...?

so

und nun könnte ich noch etwas dazu äußern, was die negierung des bombastischen an hochzeiten betrifft (also thema: wieso keine hochzeitsfeier, wieso kein kleid, wieso bla). aber erfreulicherweise befinde ich mich mit einer minimalistischen hochzeitsidee voll im trend. so sagt zumindest meine beste freundin in berlin. es komme jetzt häufig vor, dass leute heiraten und dann irgendwann erst sagen, sie seien übrigens jetzt verheiratet.

so in der art stelle ich mir das eben auch vor bei uns.

also: wenn wir im trend liegen mit unserer idee von einer schlichten hochzeit, dann ist diese idee doch selbsterklärend (hoffe ich).

:-)

gruß

sine

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