11 Februar 2006

kand. 2

hallo

manchmal denke ich noch an meinen "kandidaten nr. 2". immer mal geht mir etwas, was ich an ihm als charakteristisch empfunden habe, durch den kopf und ich versuche nach wie vor dann irgendwie, bei dieser spontanen gelegenheit der "sache" endlich mal auf den grund zu kommen, was wie und warum ich damals so begeistert von ihm war.

ich verstehe nicht, wie man sich bei einem menschen sehr wohl fühlen kann und am ende war es bloße projektion.

hm

es kann ja das berühmte "kleine quentchen" gewesen sein, das gefehlt hat, um für mich alles in normalen bahnen fließen zu lassen. damit meine ich, dass ich sicher nicht notwendig mit ihm zusammen sein musste. sondern damit meine ich, dass ich irgendwie verstehen möchte, warum in dreiherrgottsnamen das alles so komisch geendet hat und ob es nicht vielleicht mehr gibt als "hatte keinen bock mehr" oder irgendein gespenst, das uns nun dahin gebracht hat, dass wir null kontakt haben.

dieser null-kontakt ist eingetreten, seit ich ihm geschrieben habe, ich würde lieber statt abends weg mal lieber mit ihm nachmittags kaffee trinken gehen. außerdem hatte ich ihm gesagt, dass ich einen freund hätte und dass es mit ihm "klappen" würde bisher.

ich muss sagen, es war vermutlich falsch, dazu irgendeinen comment abzusondern. ich dachte, es klingt lustig, wenn ich etwas dazu schreibe, daber vermutlich klang es furchtbar gemein.

wenn ich an das lk-forum denke, dann wundere ich mich doch immer wieder, wie unterschiedlich ein und dieselbe sache von den betroffenen empfunden und verstanden wird.

es gibt keinen grund, sich zu grämen. ich bin auch nicht sonderlich verletzt davon, dass kand. 2 in der versenkung verschwunden ist. manchmal, wenn ich jetzt so häufig mit der bvg fahre (was ja früher, als ich noch full price zahlen musste, urst selten gewesen war), dann frage ich mich, was ich mache, wenn ich ihn mal wieder sehe.

ich habe in meinem leben schon hunderte von begegnungen gehabt, die ich eigentlich eher schockierend empfunden habe. früher bin ich allerdings auch vor unglaublich vielen menschen und situationen "weggerannt".

vielleicht ist ein überbleibsel aus dieser "wegrenn-zeit" noch, dass ich ja mit exen nichts am hut habe grundsätzlich.

ich denke, ihm wäre es PEINLICH, mich nochmal zu treffen. ich glaube nicht, dass ich ihm peinlich wäre, sondern dass er sich für etwas schämt, dass er in seiner sphäre liegen sieht.

ich glaube, diese distanz von einem jahr, die seit dem letzten kontakt mit kand. 2 in zeitlicher hinsicht eingetreten ist, hat mich enttäuscht und mein vertrauen in ihn beseitigt. ich vertraue ihm jetzt nur noch auf der ebene, auf der ich eigentlich fast jedem vertraue, den ich kenne und wo ich halt in etwa weiß, was er für themen mag und wo er empfindlich ist... also ich vertraue ihm genauso viel / wenig wie einem arbeitskollegen oder einem kommilitonen.

es ist NICHT so einfach, den schritt zurück zu machen in richtung freundschaft, wenn man schonmal verknallt gewesen ist ineinander.

ich habe es jetzt einmal verkackt, richtig. oder ER hat es verkackt, k. a.

das ist natürlich kein grund, für immer freundschaften mit exen für unerreichbar zu halten. komischerweise hat mich der ganze hickhack nach kand. 2 auch davon überzeugt, dass eine freundschaft mit dem ex nicht ganz unmöglich ist.

aber ich denke, ich bin durchaus recht aufmerksam, was menschliches verhalten angeht und interpretiere manchmal nicht völlig an der wahrheit vorbei. deshalb glaube ich, dass man eher oberflächlicher denken muss, wenn man mit dem ex befreundet sein will, als ich es tue.

das klingt jetzt so, als wäre ich die "gute" und die anderen alles "seichte charaktere". nope. ich denke nicht, dass es nur für gefühle im engeren sinne gilt, dass jeder anders empfindet. es gilt auch für begriffe, die mit gefühlen zu tun haben: freundschaft ist wohl bei jedem menschen anders und wird bestimmt auch innerlich von jedem menschen ein bissle verschieden verstanden.

manchmal denke ich, er ärgert sich die platze, dass er so ein schönes leben führt (tolle wohnung, er findet sich selbst ziemlich hipp, er liebt sein schräges leben...) und trotzdem nicht glücklich sein kann. denn er wünscht sich zu seinem glück eine frau. deshalb habe ich ja auch die gedachte lücke in seinem leben ausgefüllt für kurze zeit.

er kann sein eigenes rätsel nicht lösen, das denke ich.

eines tages wird er von seinen "ansprüchen" an sich und von seinen vorstellungen von einem "glücklichen leben" mal runterkommen. nicht, weil sie grundsätzlich falsch sind. sondern weil er so verbissen danach strebt, ohne wirklich im jetzt zu leben. der mann lebt in der zukunft und kann mit der gegenwart nichts anfangen.

tja

gruß

s.

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