05 Oktober 2006

von Isabel am 5.10.: Übers studieren

Grüß euch!

Über das Studieren an sich und über Enttäuschungen und über das Realisieren von Möglichkeiten und Unmöglichkeiten möchte ich heute philosophieren und das was

@sine schrieb
ich sehe nur, dass ich nicht meinen eigenen wünschen gefolgt bin. ich sehe aber nicht, dass mir alles leichter gefallen wäre, wenn ich meine lebensroute frei und meinem herzen folgend bestimmt hätte.

noch nicht relativieren. Denn es kommt - meine ich - auf die Bewertung an, aber jetzt nicht auf die objektive, sondern auf die individuelle.

Das soll vor allem heißen, dass mir zB eine Notenskala an Stellen vorbeigeht, die ich ohne Spiegel gar nicht sehen kann. Nun ist es ja so, dass man auch in ungeliebten Fächern einen bestimmten Prozentsatz des Stoffes brav vor sich hingeplappert haben muss oder zumindest SO wiedergegeben haben muss, wie sich das Fr. und Hr. Prof. so vorstellen, sonst wollen sie einem wieder sehen.

Das ist schon lästig, zugegeben. Man kann auch versuchen, unangenehm aufzufallen in der Hoffnung, der will einem auf gar keinen Fall wieder sehen, das funktioniert aber leider nur in den seltensten Fällen.
Meine Noten sind selten gut. Vor allem in den einführenden Veranstaltungen lerne ich nur das, was mich interessiert und wenn ich Glück habe, komm ich damit durch ;-)

Will sagen: wichtig ist mir, was ich dadurch lerne, indem ich lerne. Und zwar, wenn möglich, nur das, was ich spannend finde, aber und vor allem, indem ich mich mit diesen Menschen beschäftige und mich von ihnen inspirieren lasse. Und sie dann auch einteile in "Freund" und "Feind"? Hmm …

Zumindest bemühe ich mich, anzunehmen und von ihnen zu lernen. Und wenn mir das, was sie zu sagen haben, so gar nicht gefällt, ignoriere ich sie und hoffe, der Studienplan lässt diese Exzentrik zu.
Aber wenn sie etwas zu sagen haben, das mir gefällt, das mich zum nachdenken anregt, mich weiterbringt, das mich selbst auf neue Ideen bringt, dann habe ich etwas für mich gewonnen, etwas Sinnvolles gelernt.
Ob mir das leicht fällt? Sicher gibt es Rätsel, aber diesmal ist es eine Freude nach der Lösung zu suchen. Ob nun auch diese Menschen zu den magischen zählen? Bin mit Fromm noch nicht weitergekommen.

Das klingt jetzt vll etwas respektlos den Wissenschaftern gegenüber. Seit ich einige persönlich kennen gelernt habe, habe ich diesen Autoritätshype schon einigermaßen abgelegt. Aber einige darf ich noch immer bewundern, weil sie beeindruckend sind.

Daher: Ich meine, dass nicht alles, was ein Studium zu bieten hat, jedem gefallen kann. Das gibt’s meiner Meinung nach gar nicht. Aber es enthält die Option etwas zu finden, das gefallen könnte und hier hake ich ein und finde (oder fand bisher), dass man gut sein kann in seinem Fach, wenn man sich damit identifizieren kann. Und nur dann! So dachte ich zumindest immer.

Daher will ich noch immer daran glauben, dass man ganz von selbst gut ist in den Dingen, die man kann, weil man sie gern tut - das schließt ein, dass man in den Dingen nicht gut sein kann, die man nicht gern tut.

Was jetzt aber nicht mehr stimmen kann, wie mir dein Beispiel zeigt. Schon wieder was gelernt: Ich muss mir neue Thesen zimmern, die alten werden brüchig.

Noch hapert es am Vorstellungsvermögen, muss wohl noch viel lesen, hören, erkennen, um zu verstehen ...

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