21 Oktober 2006

mein problem: meine mutter.

hallo

ich weiß nimmer, ob ich mich äußern kann.

es ist so, dass ich lange zeit nimmer gepostet habe, weil ich kein internet zu hause in meiner wg in stuttgart hatte. aber mal ehrlich: ich habe auch die ganze zeit abends mit monsieur gechattet bisher und bin dann schlagkaputt ins bett gefallen. jaaa ich denke das ist auch ein schöner abend, aber ich empfand dann nach über einem monat unzufriedenheit, warum genau, kann ich ja nochmal ergründen, aber der größte faktor ist sicher, dass ich nichts sichtbares mehr schaffe. meine studi-webseite liegt brach, mein studium an sich liegt brach, und ich bin nach wie vor dauer-müde und falle zwischen 21 uhr und 0 uhr ins bett und stehe morgens um 7 auf, das ist alles, der rest ist arbeit.

also ich kann mir im moment kaum vorstellen, dass ich schreiben kann über meine belange, es ist versickert, habe ich das gefühl, und gleichzeitig denke ich, dass dieses "zumachen" vielleicht ein verharren ist, ein stehenbleiben und meine situation nur verlängert und verhärtet.

also ein thema soll schon verpostet werden, ich versuche es mal.

*überleg*

gott nein über meine mutter schreib ich nichts mehr, ich brüte zwar auf einem "ei" aber das wird irgendwann schlüpfen und dann weiß ich halt, wie ich mich verhalten werde, das ist dann alles. ich glaube, über meine mom zu schreiben, wiederholt den kummer und die dauernden mißverständnisse nur immer neu und es ist meine sache, die suppe, die meine mutter und ich uns immer einbrocken, auszulöffeln. genau DAS ist ja auch eigentlich das problem: ich habe immer die erwartung, dass endlich mal frieden einkehrt, nein, diese erwartung habe ich nicht, falsch... ich habe den WUNSCH, dass frieden einkehrt zwischen ihr und mir und dann tanzt sie wieder auf meinen nerven herum und stampft meine wünsche und meine würde in den boden und ich stehe da, genervt und unwillig, eine reaktion zu zeigen auf diese neuerliche attacke und frage mich sogar, ob ich es einfach mitspielen soll? aber dann merke ich, mitspielen ist für mich die größte gefahrenquelle, also muss ich, so schmerzhaft es ist, irgendwie raus aus ihrem einflussbereich, und ich kann mich vor lauter unwillen, mich von meiner mutter wieder wegbewegen zu müssen, kaum entschließen und habe auch viel gegen die üblichen kleinen geister in mir zu kämpfen, die mich als "schlechte tochter" beschimpfen und mir den zweifel einsäen, ob ich nicht eine falschspielerin bin und ob ich nicht glaube, dass mein umgang mit meiner mutter einen schlechten eindruck auf die person macht, die mich liebt und der gegenüber ich gerne mit tragfähigen entscheidungen glänzen würde...

naja jetzt hab ich doch viel geschrieben über meine mom. sorry, sehr verworren, wenn man bloß andeutungen macht, stimmt, also ein sorry und doch noch ein satz oder zwei, was vorgefallen ist:

meine mom war (IST) zu besuch (sie fährt aber heute wieder und wir sehen uns nicht nochmal heute). ich hab sie also während der woche - von dienstag bis gestern - erlebt und ich hatte zugleich seit montag dieser woche auf arbeit einen orkan am toben. meine mom hat ernsthaft alle meine aktuellen probleme als normal empfunden und geglaubt, dass ich den job eh bald verliere. auf arbeit hab ich sie zu meinem arbeitsplatz geführt und sie hat einen meiner kollegen getroffen, der mich wegen meiner juristischen ergüsse besonders ernst nimmt und dauernd lobt und meine nähe schätzt *bla* und der lobt mich und sie lacht, weil sie denkt, er macht witze. dann stellt er es klar und sie glaubt es immer noch nicht, dass es mit der frau s. so eine gute zusammenarbeit gebe und sie wirklich stolz sein könne auf ihre tochter.

so ging das, naja, kann man drüber lachen eigentlich, aber es ging dann leider noch ums geld, und das thema "geld" hat dann doch bewirkt, dass ich es mir genau angehört habe, was sie denkt und es mir anscheinend auch (zu sehr?) zu herzen genommen habe. sie hat mir für die zeit in stuttgart 300 euro extra-geld pro monat angeboten. dazu hat sie mich angerufen, bevor wir in urlaub gefahren waren, und mir in diesem anruf nichts anderes erzählt als dass sie mir diese extra-unterstützung gewährt. super, gell. jetzt nimmt sie ihr angebot zurück, und zwar so salamitaktikmäßig. ich möchte die details nicht erzählen, denn der oberwitz ist, dass sie mir nun das geld DOCH geben wird bis zum februar 2007. der weg zu dieser zusage war steinig, denn sie hat mir gezeigt, dass sie mal wieder alles an mir in zweifel zieht und argumente ins feld führt, die wieder mal bezeugen, dass sie mich nicht erkennt und nicht versteht und vor allem, dass sie KEIN VERTRAUEN in mich hat, weder in mich vom charakter her, noch in meine fähigkeiten.

kennt ihr das? wenn einer zwar eine andere wahrnehmung besitzt und man akzeptiert das, aber der andere MERKT noch nicht mal, dass ER mich nicht akzeptiert, sondern er setzt seine sicht wie ein gewicht auf alles, was ich bin (mein aussehen, meine tätigkeiten, meine beziehung, meine wohnung, meine ziele...) und beklagt sich sogar am ende noch, dass ich schlucken muss, um erstmal irgendwie mit dieser last umgehen zu können?

es gibt also die möglichkeit, mich ihrem einfluss zu entziehen, der lacher, denn ich habe gerade urlaub beantragt, um sie besuchen zu kommen. jetzt möchte ich den gedanken, den ich seit gestern habe, reifen lassen. nämlich den gedanken, sie nicht zu besuchen. ich weiß nicht, ob ich ihr direkt sagen soll, dass ich nicht komme, weil ich mich so unwohl fühle in ihrer gegenwart. das würde sie nicht verstehen, als pubertäre verletzung einstufen und im zweifelsfall vielleicht eine zornesfalte mehr in ihrem gesicht bekommen, denn das bestätigt vermutlich nur, dass ich eine ungezogene gör bin (wie sie anscheinend glaubt) und ihr neuerdings nur das geld aus der tasche ziehen möchte, sonst nichts. das, was ich damit bezwecke: offenheit, auch: schocktherapie, werde ich wohl nicht erreichen.

also besteht die möglichkeit zu behaupten, der urlaub sei nicht genehmigt worden von meinem manager. und an DER stelle geht in meinem kopf das gesülze los, das meine "kleinen geister" veranstalten: ja sine, genau, du selbst kannst nicht zu dir stehen, weil du dich auch wirklich zu schämen hast, dass du das geld überhaupt noch brauchst und dann nicht die höflichkeit hast, deiner mutter gegenüber gehorsam zu zeigen. so zeugs sagen meine inneren stimmen, und um mir angst zu machen und mich mich nicht nur schlecht fühlen zu lassen, behaupten sie noch, wenn ich schon frei habe, aber meiner mutter keinen besuch abstatte unter dem vorwand, mein chef hätte den urlaub nicht genehmigt, dann würde ich ja die perversion besitzen, über die schöne zeit ohne meine mutter nachzudenken.

schlussendlich kommt bei meinem gewirre bisher heraus, dass ich vermutlich hierbleibe, aber meiner mom nichts sage, und die freien tage aber nicht verplane aus achtung vor meiner mom. dann wird die kunst sein, einen mittelweg zwischen büßerhaltung und seelen-befreiung zu suchen in diesen tagen, und meine lieben kleinen inneren stimmen sagen: na, wenn du eh dann die zeit mit grübeln verbringst und dich als lügnerin fühlst, dann kannst du auch zu deiner mutter fahren und dich als die unartige tochter bezeichnen lassen, die nur dank der nicht enden wollenden güte und unterstützung der mutter halbwegs den rechten pfad beschreitet, zumindest im moment... man weiß ja nicht, wie lange das gut geht.

aha nun ist es ein mutter-posting geworden, na kein wunder, dass ich nimmer schreiben mag im blog. dieses thema ist zäh und haltsam wie kleister und ich glaube, ich lasse es jetzt bleiben, mir einen flug zu besorgen für den 2. november und dann ist auch gut.

nochmal die wahrheit, die ich empfinde: meine mutter hat mich so schlecht gemacht, mich so enttäuscht mit den ewigen unterstellungen mir gegenüber, dass ich am freitag so geschwächt war, dass mir die beine geschwankt haben und ich mich ABSOLUT arbeitsunfähig gefühlt habe. ich habe probleme gehabt am montag und dienstag auf arbeit, aber am freitag - dem tag, nachdem ich das gespräch über das geldproblem hatte mit meiner mutter - war ich psychisch echt am boden: weinerlich, ohnmächtig, unglücklich und meine perspektive war einfach nur weg. denn jede perspektive beinhaltet, dass diese frau wieder ihre idiotische weltsicht auf mich abfärben wird und dann war es alles nur ein hängen und würgen und ich bin ja so ein schwaches pflänzchen ach herrjeherrjeherrje achgott.

hey diese irrungen und wirrungen, die meine mutter immer so folgenschwer an mich absondert, sind sogar so kurzschlüssig, dass es noch nichtmal eine perspektive wäre, die unterstützung meiner mutter auf 0 zu reduzieren! das würde bei ihr nicht den mindesten effekt haben, denke ich. das wäre dann plötzlich selbstverständlich und sie würde sich ein anderes gebiet suchen, mich wieder (wie immer schon) an die kandarre zu nehmen.

oder nicht?

*denk*

ich halte diese frau im moment echt nicht aus.

aha

dann lass ich das mit dem besuch. mein manager muss dafür herhalten und wenn ich behaupte, auf arbeit gab es "wieder ärger", wird sie es mir 100 pro glauben. dann kann sie wieder seufzen und sich ja solche sorgen machen, sich als retterin der ärmsten fühlen und 4 wochen später mitteilen, dass sie im nachheinein auch nimmer wüsste, was sie in ihrer gutmütigkeit eigentlich gedacht hat und alles, was sie in dieser "güte" verströmt hat, wieder einsammeln. nur wäre ich dann ausnahmsweise mal in meinem schneckenloch geblieben und sie kann mir nichts mehr wegnehmen.

hoff ich zumindest, man weiß es ja nicht.

so

das ist also mein problem.

gruß

sine

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