04 Oktober 2006

von Isabel am 4.10.: von Disziplin und Unterforderung

Ein Huhu und einen guten Abend!

Der Hinweis auf Fromm klingt ja interessant. Zwar kenne ich einiges von ihm, aber bei weitem nicht alles. Und das, was ich schon nach dem Titel interessant finde - also etwas, das man sofort in die Hand nehmen und darin blättern würde, wenn es ins Auge springt - kenne ich nicht.

So frage ich mich, ob das meine generelle Gesinnung ist: von überall ein bisschen wissen, aber nichts so richtig? Klingt ganz schön oberflächlich ...

@sine, deine Schilderung von ei erinnert mich an ein begabtes Kind in einer normalen Schule, das sich täglich fragt, was es hier eigentlich machen soll und sich verloren fühlt.

Doch dass du dich nicht mit dem Unternehmen identifizieren kannst, wenn du weißt, nur kurze Zeit hier zu sein, und auch weil deine Kenntnisse und Erfahrungen in deinem Bereich nicht einsetzbar sind, scheint mir nachvollziehbar und gehört für mich in die Lehrjahre einer erfahrenen Studentin.

Was wir lernen ist so konträr zu dem, was die Kids begeistert, wenn ich das mal so allgemein formulieren darf. Vll ist es auch die jugendliche Begeisterung über alltägliche Dinge, an die man sich wieder erinnern sollte - vll ist das die Lektion?

Du hast etwas zu s. im lk (man beachte die gekonnt eingesetzten Abkürzungen ) geschrieben, das bei mir den Mechanismus der Kinnlade außer Kraft setzte:

@sine schrieb:

zum beispiel hatte ich mein jurastudium auf wunsch meiner ellies gemacht

Das fand ich bemerkenswert und fragte mich, wie es sein kann, etwas völlig (?) gegen den eigenen Willen und dann auch noch mit gutem Erfolg durchzuziehen, nur weil es verlangt, erwartet, vorausgesetzt wurde.

Das zeigt ein enormes Ausmaß an Disziplin und ich frage mich, ob es nicht wirklich Unterforderung (auch bei anderem als ei?) wäre, die dir manchmal zusetzt? Kann das sein?

Ich selbst sehe mich gänzlich außerstande etwas zu tun - zumindest für längere Zeit - was mir höchst zuwider ist, nur um jemanden einen Gefallen zu tun. Das schließt auch die Menschen ein, die mir etwas bedeuten. Wie wäre es dann mit Menschen, die mir nicht so viel bedeuten?

Mein Studium machte ich gegen den Willen meiner Mama. Ich hoffe, nicht nur, aber es war ein starkes Motiv. Meine Mutter hatte große Vorurteile gegen Akademiker, das schon eine Ursache hatte, was ich aber in jungen Jahren weder sehen noch begreifen wollte.
Mir war hoffentlich wichtig, dass ich etwas tat, was ich wollte, aber ich tat es auch im Wissen, dass sie es nicht wollte.

Ein Revoluzzer, der das Leben schwer machen kann: stur, uneinsichtig und schwer verdaulich, ja ja - letzteres war schon bekannt, nicht wahr? ;-)

Lieben Gruß und Gute Nacht!

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