17 September 2008

wie in watte

hallöchen

lange ist es her... doch heute bin ich mal wieder auf unser altes virtuelles sofa gekrochen.

es ist natürlich - wie immer - einiges passiert. das kann ich hier jetzt aber nicht schreiben und bin auch gar nicht der meinung, dass man es schreiben MUSS. ;)

im moment sitze ich im büro des automobilkonzerns, bei dem ich als zeitarbeiterin tätig bin. ich hatte gerade in dieser woche endlich mal wieder hoffnung bekommen, dass sie mich vielleicht doch übernehmen würden hier... aber dann war der morgen grauenhaft (chef mies drauf, meckert mich voll) und ich bin jetzt, wo er weg ist, endlich wieder relaxt und denke nicht mehr an morgen.

was mich irritiert, sind mehr die kleinen veränderungen, die passieren. also die dinge, die man nicht einfach beschreiben kann mit "dann und dann hab ich das und das gemacht und dann ist dieses und jenes passiert...", sondern so wahrnehmungsveränderungen. es kommt mir jedenfalls so vor, als würde sich meine wahrnehmung verändern.

mich würde interessieren, was sich da genau abspielt.

in den nächsten tagen werde ich vermutlich schon ein wenig zeit haben, um mal was zu schreiben. mein chef ist in urlaub ab montag, und in einigen wochen bekomme ich sogar ein eigenes büro (mit meinem praktikanten zusammen, aber das ist schon sehr perfekt eigentlich... ^^).

hm

als kleiner einstieg erstmal eine der "wahrnehmungsveränderungen": ich bin so entspannt, dass ich mich kaum freuen kann über veränderungen. will sagen: ich frage mich, ob ich dumpf geworden bin.

hm hm... also ich hab es mir ja immer gewünscht, und jetzt habe ich es auch: ich habe dann abends tatsächlich FEIERABEND. dieser neue umstand in meinem leben, der weder während meiner zeit als rechtsanwältin noch in meiner studienzeit eintreten konnte / wollte, ist äußerst schön. ich fand den feierabend so schön, dass ich (häufigstens gemeinsam mit monsieur) nach der arbeit nur rumgefault bin.

man kann zwar nicht behaupten, dass ich nicht mehr studiert habe. nein, ich habe mich sogar enorm angestrengt, zu beginn meines jobs ausgerechnet den vermaledeiten mathe-schein zu schaffen in meinem bwl-studium. aber als im märz dann die klausur gelaufen war, hatte ich schon den blues. und tatsächlich war ich durchgefallen, wie sich einige wochen später zeigen sollte. das hat mich total geknickt. ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich mich noch für mathe ins zeug gelegt hatte. ich war auch gar nicht so schlecht gewesen. aber eben leider nicht in der prüfungssituation. und natürlich war ich in bestimmten aufgabenbereichen nicht mit dabei, so konnte ich keine differenzengleichungen lösen (aber in der klausur kamen mindestens 3 stück davon dran).

die kunst, mit misserfolgen umzugehen, versuchte ich nun intensiv zu verstehen und zu leben. ich glaube, es gelang mir eigentlich sogar recht gut. aber da war halt schon eine zeit, wo ich nicht so recht wusste: reg ich mich jetzt nicht auf, weil ich so gut darin bin, mich möglichst gelassen mit der situation anzufreunden? oder was passiert jetzt gerade? ist mein antrieb futsch, bin ich in wahrheit deprimiert, laufe ich gerade gegen eine wand und erleide einen stillstand...?

das kommende semester habe ich dann eigentlich ziemlich zügig gar nichts mehr für mein studium gemacht. jetzt, ein zwei monate vor den klausurterminen (die nächste woche sind), hatte ich dann sogar eine gut klingende begründung dafür, dass ich nichts mehr gemacht hatte, gefunden: ich habe einfach zu wenig zeit für meine freunde, für mich etc.

als ich mich entschlossen hatte, ganz aktiv das studium aussetzen zu lassen, damit ich nicht jeden verdammten abend unter lerndruck stehe, ging es mir auch besser. im moment wabere ich motivationsmäßig der aufgabe meines bwl-studiums entgegen. und DAS WUNDERT mich! ich weiß nicht, wann ich aufgehört habe zu kämpfen. immer wollte ich das kämpfen sein lassen... aber...

in meiner angenehmen lebenssituation bleibt mir nichts weiter, als mich auf angenehme dinge zu beschränken und (einziges unangenehmes projekt) mich auf eine feste stelle zu bewerben.

diese zeitarbeitsgeschichte ging im sommer kurz ihrem tiefpunkt entgegen, ist jetzt seit september aber wieder voll da. ich wurde weiterbeschäftigt, musste aber im sommer 1 1/2 monate aussetzen. ich habe eigentlich vor, mich jetzt in den nächsten 6 monaten, in denen ich noch einen zeitarbeitsvertrag besitze, volle power um eine festanstellung zu bemühen. bewerbungen schreiben, jeden tag zwei. ich hab aber noch keine einzige geschrieben. ich weiß schon, wie sehr mich das quält, bewerbungen zu schreiben. es ist nicht mehr so sehr die scham an sich, sich vor fremden menschen mit foto zu präsentieren. es ist eher dieser schleuderkurs, den meine gefühle beim bewerben erfahren. und bei fast jeder sich bietenden gelegenheit stiehlt sich meine seele davon und kämpft noch ein paar unnütze fights gegen eingebildete gegner (oder gegen eingebildete probleme) auf frei erfundenen nebenschauplätzen.

tjach

ich denke, ich werde jetzt nicht hopplahopp hinter meine eigene wahrnehmungskulisse schauen können. aber für den anfang habe ich ja mal ein wenig angedeutet, was so läuft. es läuft das große relaxen.

natürlich gibt es immer noch emotionale grand canyons in mir, aber jetzt nicht bei den themen, wo ich meine grand canyons früher immer finden konnte. wie gesagt: ich halte meine aktuellen grand canyons für nebenkampfschauplätze.

so leutz

ich hoffe, euch geht es gut.

würde mich freuen, von euch zu lesen.

gruß
sine

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